Internationale Poetry-Biennale - Filmfestival - Salon - Netzwerk
___Festival 2016________________________________
- Nenden Lilis Aisyah (ID)
- Ann-Kathrin Ast (D)
- Anna Auzina (LV)
- Alexandra Bakonika (GR)
- Anja Bayer (D)
- Ewa Boura (GR)
- Anna Breitenbach (D)
- Yashodhara Ray Chaudhuri (IN)
- Aruna Dhere (IN)
- Ulrike Draesner (D)
- Heike Fiedler (CH)
- Hanna Fransisca (ID)
- Claudia Gabler (D)
- Inga Gaile (LV)
- Petra Ganglbauer (AT)
- Anja Golob (SI)
- Pornpen Hantrakool (TH)
- Dorothea Rosa Herliany (ID)
- Ricarda Kiel (D)
- Ilse Kilic (AT)
- Margret Kreidl (AT)
- Erika Kronabitter (AT)
- Augusta Laar (D)
- Liana Langa (LV)
- Simone Lappert (CH)
- Alma Larsen (D)
- Sabina Lorenz (D)
- Tabea Xenia Magyar (CH)
- Zulema Moret (AR)
- Birgit Müller-Wieland (D)
- Brigitte Oleschinski (D)
- Gonca Özmen (TR)
- Judith Nika Pfeifer (AT)
- Savithri Rajeevan (IN)
- Dana Ranga (RO)
- Franziska Ruprecht (D)
- Ulrike Almut Sandig (D)
- Rati Saxena (IN)
- Sara M. Schüller (D)
- Naseem Shafaie (IN)
- Zhao Si (CN)
- Tzveta Sofronieva (BG)
- Basudev Sunani (IN)
- Georgia Triantafyllidou (GR)
- Anja Utler (D)
- Neshe Yasin (CY)
Brigitte Oleschinski (D)
*1955 in Köln, lebt in Berlin.
Sie veröffentlichte unter anderem die Gedichtbände "Mental Heat Control" (Rowohlt 1990), "Your Passport is Not Guilty" (Rowohlt 1997) und "Geisterströmung" (DuMont 2004).
Ihre Arbeit umfasst multimediale Poesie-Performances, Übersetzungen, Gastdozenturen, Internetprojekte. Ihr Werk wurde vielfach ausgezeichnet, darunter 1998 mit dem Peter-Huchel-Preis und 2004 mit dem Erich-Fried-Preis.
Sonntag / Sun 30.10. - 18.30 Uhr
19 Uhr- Moderation Länderschwerpunkt Indonesien /
Presentation Focus Indonesia
*1955 in Cologne, lives in Berlin.
Among others she published the poetry books Mental Heat Control, Rowohlt 1990, Your Passport is Not Guilty, Rowohlt 1997 and Geisterströmung, DuMont 2004.
Her work includes multi-media poetry performances, translations, guest lecturing, internet projects.
She recieved many awards, e.g. 1998 the Peter-Huchel-and 2004 the Erich-Fried-Award.
Geschlecht weiß, Hautfarbe
weiblich –
Salz vielleicht, oder Salbe, der verlorene
Sinn zweier Silben, ein stummes
Vorzeitgeräusch –
dann Hände wie Zungen, die erste
Grammatik –
als die Tiere
noch Menschen waren, unteilbare Arten-
sprache aller –
zunehmender Krieg
in seiner ersten Sichel, wenn in den Gräben das Fett zu tauen
beginnt, ein dünner Aufstrich nur
von Blauhelm-Margarine
oder blaue Kleidersäcke
stadtauswärts, wo abends um die Absaugstutzen die Tarn-
flocken lungern, die zivilen Zellen
alle
schon zwei Größen kleiner
schmerzt noch
nicht (oder?), sie nehmen dir erst die dritte, die vierte
Fingerkuppe ab, stempeln das nächste Netz-
haut-Visum
in den Blick, die Währungsschleuse
erkennt
deine Zutrittsfrequenz
legte den Nachtschalter
um in den Synapsen der Station, gleichmäßig graue Wach-
wärme jetzt, auch die Schirme gleich-
mäßig grau, nur der Zähler
zählt
weiter, unsichtbar durchlaufende
Simulation
kam, als Gas
und Gravitation schon Klima waren, justierte sich
unsichtbar
in der Umlaufbahn –
nie ein Eden
gewesen für Löwe und Lammfleisch, immer zwei Freß-
klappen, nebeneinander
nicht breiter
als ein Haar –
...
aus: Geisterströmung (DuMont 2004)