Marlene Streeruwitz

Lisa Liebich. Eine Kindheitserinnerung

 

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Zu fragen am Ende nur das Woher des Lichts, die Richtung aus der und ob aus dem Blau, sie sicher sein konnte des Lichts, am Ende vollkommen sicher und lange gedauert bis knapp vor dem Ende, lange gedauert, bis auch in Dunkelheit das Licht und nicht nur die Töne, Töne, nur Töne gewesen bis zu dem Punkt, an dem das Licht endlich möglich, nur Töne gewesen, Töne im Kopf zu hören, und nie zu wissen gewesen, die Töne im Kopf knapp am Rand des Schädels innen, oder außen und knapp, außen die Töne, ein langer Weg gewesen von ihnen nur langsam näher dem Licht.
Die Stimmen, nie sicher sein hatte können woher und an jemanden zu erinnern und die Stimmen weit außerhalb und gewußt, sicher im Wissen sein hatte müssen, es nicht möglich, Dinge in Hände zu nehmen und berühren schon garnicht.
Alles weit außerhalb gewesen und unerreichbar, den Stimmen eine Rückkehr erzwungen, daß Licht und Töne schon immer nicht mehr, doch die Stimmen alles verdrängt rund um den Kopf.
Die Stimmen ein Raunen nie enden wollende Wiederholung in die Hand zu nehmen die Dinge, in die Arme zu fallen den Menschen, und dann eine Wirklichkeit, und dann alles einfach und sichtbar, und dann ein Glück und nur so und in das Glück die Stimmen verheißen zu gehen versucht.
Und dann, eines Morgens, die Stimmen gesiegt, sie den Stimmen gefolgt, nachgegangen dem von ihnen Angewiesenen, Dinge in die Hand und Menschen  in die Arme, und dann eine Nähe und eine Wirklichkeit und eine Möglichkeit, Dinge in die Hand und Menschen in die Arme.

 

Lisas Liebe. Roman in 3 Folgen, Fischer Verlag, Frankfurt, 1997