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___Festival 2018________Europe_Inside_/_Outside________Wien 24_10 | München 26-28_10

Barbi Marković
(Serbien/Österreich)
Sonntag, 28. Oktober, 19.30 Uhr
whiteBOX München

Aleksandra Pawloff

Barbi Marković, *1980 in Belgrad, studierte Germanistik in Belgrad und Wien. Sie lebt seit 2009 in Wien.

2011/2012 war sie Stadtschreiberin in Graz, die Ergebnisse erschienen 2012 als Graz, Alexanderplatz. 2009 machte sie mit dem Thomas Bernhard-Remix-Roman Ausgehen (2006) als Popliteratin einer neuen Generation Furore.

Es folgen Kurzgeschichten, Theaterstücke, Hörspiele sowie zahlreiche Preise und Stipendien. Für den Roman Superheldinnen (geschrieben teils auf Deutsch, teils auf Serbisch) erhielt sie 2016 den Alpha Literaturpreis und 2017 den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis der Robert Bosch Stiftung.

Barbi Marković, *1980 in Belgrad, studied German literature Germanistik in Belgrad and Vienna. Since 2009 she lives in Vienna.

In 2011/2012 she was the offical writer in residence in Graz, resulting in the book Graz, Alexanderplatz in 2012. Her Thomas Bernhard remix-novel Ausgehen put her on the map as the representative of a new genearation of pop literature writers.

The novel was followed by short stories, theatre pieces, radio plays and many awards and grants. For her novel Superheldinnen (written partly in German, partly in Serbian) she was awarded the Alpha Literaturpreis in 2016 as well as the Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis of the Robert Bosch Foundation in 2017.

1.
Ich fliege nach Berlin, ich bleibe dort.
Die Männer in Graz haben mich misshandelt

2.
Lieber Gott, schick mir einen Engel.
„Nein, ich schicke das rotzige Kind.“

3.
Freunde, verarscht mich nicht,
wenn ihr mich nicht braucht,
missbraucht mich nicht.

4.
Du gibst mich auf, was soll ich tun;
Niemand anderer gefällt mir, nur du.
Das ist nicht gut. Das ist nicht gut.
Nein. Es bringt mich um.

5.
Eines Morgens in der Früh gegen halb vier
hast du etwas schreckliches getan.

6.
Ich habe eine Freundin,
sie fährt ein tolles Auto.
Wie hat sie das verdient?
Sicher nicht mit Klavierstunden.

7.
Manche Menschen wollen viel Geld,
manche Wein und Gesang,
aber ich will nur endlich eine Diagnose,
ich weine darüber die ganze Nacht.

8.
Einmal hatte ich einen Job,
aber ich war zu schlampig.
Heute habe ich frei, um traurig zu sein.

9.
Ich ging zu Fuß vom Zoo,
mein Zuckerspiegel sank,
und ich wollte nicht mehr gehen.
Mmhmhm

10.
Wenn ich trinke, bin ich gemein und fies.
Ich suche nach Prügel und Streit.

11.
Die Frau, die ich liebe, ist abgereist,
sie hat mich heute Morgen verlassen,
und ihr Gesicht war grau.
Sie hielt ein Messer in ihrer Tasche,
mit diesem grauen Gesicht.

12.
Der arme Ingomar,
seine Tochter ist ein Arschloch.

13.
Naja, wo warst du, Schätzchen,
das Büro ist abgebrannt.

14.
Aber eines Tages, eines Tages, Leute,
werde ich es mir anders überlegen.
Tja, ich werde aufhören, viel zu trinken.

15.
Und die Zeiten werden kommen,
so wird es sein.
Du kannst den Winter nicht stoppen.
Die Zeiten werden kommen,
mehr sage ich nicht.
Durch diese Tür werde ich hinausgehen.

 

Auszug aus BLUZ ZA
Rechte bei der Autorin

 

 

 

 

Bildgedichte / Zeichnungen von Robin Klengel