Ilse Kilic (Österreich)

* 1958 in Wien. Lebt im Fröhlichen Wohnzimmer (www.dfw.at). Zeichnet, schreibt, singt und schwimmt.

Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern aus dem literarischen, bildnerischen und musikalischen Bereich. Wohnzimmerfilmrevue auf okto.tv und Glücksschweinmuseum (beides seit 2006).

Zuletzt erschienen: Das sich selbst lesende Buch, Ritter Verlag Klagenfurt Graz, 2016; Ich rede schon wieder, Parasitenpresse Köln 2016, mit Fritz Widhalm.

Samstag / Sat 29.10. - 15.30 Uhr
Grazer Autorinnen Autorenversammlung / GAV

*1958 in Vienna. Lives in the "Fröhlichen Wohnzimmer - Happy Living Room" (www.dfw.at). Makes drawings, writes and swims.

She cooperates frequently with other writers, artists and musiciabs. Screens Wohnzimmerfilmrevue on okto.tv and runs the Glücksschweinmuseum - The Lucky Pig Museum (both since 2006).

Latest publications: Das sich selbst lesende Buch (The Book Reading Itself), Ritter Verlag Klagenfurt Graz, 2016; Ich rede schon wieder, Parasitenpresse Köln 2016, with Fritz Widhalm.

Hommage an August von Platen (1)

Wenn und aber bin ich mein doch
find nicht Grund will aber sein doch
schlage Takt und drehe Kreise
und bin gerne Stein am Bein doch
hastig wirklich oder wichtig
sag ich kann ich bin ich klein doch
ohne Grund bin ich das darf nicht
überall entspringt ein Nein doch
niemand alle und warum nicht
bin im heute ich allein doch
aber auch noch weil nicht immer
jedes Scheinen ist ein Schein doch
nicht ganz sicher aber gerne
bin ich Tag für Tag ein Nein doch
kurz ist diese lange Weile
irgendwann bin ich ein Kein. Doch.

 

Hommage an August von Platen (2)

Ich zähle meine Tage nicht
Sie sind gezählt ich frage nicht
Wer zählte und wer weiß Bescheid
Die Antwort kennt das dumme Herz
auf meine bange Frage nicht:
Was wird aus heute, was aus mir
Zur Stunde sag ich: Schlage nicht
Denn jetzt ist immer immer jetzt
Das Stundenglück verjage nicht
Die zeit verrinnt und wir mit ihr
Es gibt die langen Tage nicht
Oder nicht oft: Noch sind wir da
Ich zähle meine Tage nicht

Politisches Gedicht

Die Wirklichkeit verschlägt mir die Sprache.
Die 62 reichsten Menschen
der Welt besitzen inzwischen
genau so viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung
oder
Das vermögen dieser 62 Reichsten ist innerhalb der vergangenen fünf Jahre um 44 Prozent auf rund 1,61 Billionen Euro gestiegen.
(Quelle: orf online, 18.1.2016)

Dieses Gedicht hält nur eine Tat-
sache fest. Es hat weder Versmaß noch Takt,
es ist kein Ausweg und endet abrupt
nämlich hier:
mit der Angst.

kurzes gedicht

Ich suche nicht des Lebens Sinn
weil ich dieser selber bin.