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Schamrock-Salon Generation III – Herbst, 18. 9. 2009 * Münchner Merkur
Weibliche Poesiezonen
Drei Lyrikerinnen erzählen, wie sie mit dem Älterwerden umgehen
... Mit Anna Breitenbach aus Esslingen, Ursula Teicher-Maier aus Dieburg bei Darmstadt und der in Krailling lebenden Augusta Laar selbst traten an diesem Abend drei Dichterinnen auf, die alle in den 1950er Jahren geboren wurden und die gesellschaftlichen Umwälzungen zur technik- und mediengehypten Welt von heute so bewusst wie keine andere Generation erlebt haben. Nun sind sie zwischen 50 und 60 Jahre alt und erleben ihren Herbst: Reife und Gelassenheit, aber auch einen müde werdenden Körper, erste Alterserscheinungen. Wie sich die drei diesen Herausforderungen stellen, das hätte kaum unterschiedlicher ausfallen können.
Während Teicher-Maier von ihr so genannte 'Poesiezonen' ausweist und sich mit Zeitungsfotos vom Titelblatt der Regionalzeitung ihrer Heimat einen engen Rahmen für ihre eher beschreibenden Gedichte steckt, die sie ein Jahr lang fortlaufend im Wochenrhythmus produzieren will, entstehen die Gedichte von Breitenbach auf lustvollere und humorvollere Weise: Assoziativ durchstreift sie ihr Alltagsleben und fügt ihre Eindrücke zu witzigen Versen. Ob es die geblümte Kittelschürze vom italienischen Wochenmarkt ist, auf die sie als hippes 'Modell Domina' eine Hymne schreibt, oder ein zwar winziges, aber ungemein tiefsinniges 'Fußballgedicht', ob sie dem Hund Eddy einen Text widmet oder der 'Wasserflasche in meiner Umhängetasche': Immer bleibt sie ihrem Motto treu, dass man als Frau stets den passenden Lippenstift tragen und das Leben mit ironischem Augenzwinkern nehmen sollte.
Ins Niemandsland zwischen Text und Musik entführte schließlich Laar ihre Zuhörer. Sie trat mit der Cellistin Johanna Varner auf, sie selbst lotete mit ihrer expressiven Stimme und Wortlautrhythmen zu sphärischen Celloklängen die Grenzen ihres eigenen Ichs aus: eine lange klagende Ballade, in der 'auch der Tod barfuß geht'.
Katja Sebald