In Jeinsen bei Hannover geboren, studierte Soziologie und Psychologie. Lebt seit 1981 als freie Schriftstellerin und Kuratorin in München.
Neben ihren Arbeiten für Radio und Theater schrieb sie zahlreiche Biografien, u.a. über Liesl Karlstadt, Franziska zu Reventlow, Paula Modersohn-Becker, Clara Rilke-Westhoff, Maria Callas, Lena Christ, Ruth Drexel.
Zuletzt kuratierte sie die Ausstellung "Lena Christ – die Glückssucherin".
Born in Jeinsen near Hannover, studied sociology and psychology. Lives since 1981 as a freelance writer and curator in Munich. Apart from her radio and theatre work she wrote numerous biographies, among others about Liesl Karlstadt, Franziska zu Reventlow, Paula Modersohn-Becker, Clara Rilke-Westhoff, Maria Callas, Lena Christ, Ruth Drexel.
Most recently, she curated the exhibition "Lena Christ – die Glückssucherin".
Franziska zu Reventlow – die anmutige Rebellin
Wie anders als unter dem Bild des Aufbruchs ließe sich über Franziska zu Reventlow sprechen. In der rigiden Welt des deutschen Kaiserreichs, in der die Männer ihre Ehre noch im Duell verteidigen und die Frauen „bleichsüchtige, spitzenklöppelnde, interesselose Geschöpfe“ sind, behauptet sich bereits die Heranwachsende als radikale Nonkonformistin. In der Münchner Boheme führt sie später ein Leben in Freiheit: ungebundene Liebe, erotische Abenteuer, eine freie Schriftstellerexistenz, Wohngemeinschaft, ein Kind ohne Vater. Sie gehört zu denen, die sich nicht begnügen und jedes Tabu brechen. Ihr Glücksanspruch ist geradezu maßlos: „Ich will überhaupt lauter Unmögliches, aber lieber will ich das wollen, als mich im Möglichen schön zurechtlegen“ – diese Maxime ist Bestandteil einer ebenso unkonventionellen wie anspruchsvollen Selbstinszenierung.
Lena Christ – die Glückssucherin
Für Lena Christ war das Schreiben eine Möglichkeit, die inneren und äußeren Reize und Bilder, die sie manchmal überfluteten, unter Kontrolle zu bekommen. Sie war hochsensibel, konnte ihre Gefühlsantennen nicht abschalten, den Aufnahmelevel nicht herabsetzen sondern war sozusagen „immer voll auf Empfang“. Ihrer übersteigerten Sensibilität war sie weitgehend ausgeliefert. Erst indem sie sich die Eindrücke beim Schreiben zunutze machte und sie selbst gestaltete, verloren sie an destruktiver Macht. Sie waren nicht länger die bestimmenden Elemente, sondern das Material, dem die Regisseurin einen Part zuwies.