• Schamrock Dichterinnen

Traude Korosa

geboren in Arbing/Oberösterreich, lebt in Wien.

Studium deutsche Philologie/Publizistik.

Prosa, Lyrik, journalistische Beiträge; Veröffentlichungen in Anthologien, (Literatur-) Zeitschriften.
Seit Juni 2006 Obfrau/Redaktion bei AUF - Eine Frauenzeitschrift.

Mitglied der Grazer AutorInnenversammlung, Mitglied & Mitarbeiterin bei IG AutorInnen, Wien.
Zahlreiche Lesungen.
Radiosendungen bei Radio FRO, Radio Orange, Freies Radio Freistadt, ORF, Landesstudio OÖ.

Marianne v. Willemer-Preis 2005 (ex equo)

Publikationen: "Hannas Vermächtnis und andere Geschichten", Wien 2005, "Haust der Wind in deinem Haar". Gedichte, Luftschacht 2004
Herausgeberin: mit El Awadalla: "… bis sie gehen. Vier Jahre Widerstandslesungen. Ein Lesebuch". Sisyphus Verlag 2004, mit Britta Cacioppo, Eva Geber: "AUFbrüche. Feministische Porträts und Lebensbilder". AUFedition in Kooperation mit Mandelbaum Wien, 2006

Traude Korosa Lyrik

Salon 7, 2010: Made in Austria

ruza


dein gefangenes volk, ruza,
aus der zeit getrieben
jäh aufragend
die wälder, die berge
tief dunkel gefährlich
blutrot, ruza, der mond
tödlichblau die sonne, ruza,
die sonne tödlichblau

in begrenzter welt gesammelt
in begrenzter welt
ruza, dein gefangenes volk
der stich, der stich
ruza, der stich in dein herz
gefangen dein volk
gefangen aus der zeit getrieben
die schornsteine, ruza,

die schornsteine sie rauchen
die schornsteine sie rauchen noch ...
Ava

Eine Klause
fuer mich Ava
o borg mir
deine Klause
windgeschuetzt
in tiefer Mulde
keines Blickes
sichtig
vor Wanderer
gefeit
o Ava
borg mir
deine Klause
katholisch will
ich werden
Mystikerin
fuer immer
dem Mann
entsagen
den Papst
um seine
Meinung fragen
o Ava
borg mir
deine Klause
artmann
12.6.1921 – 5.12.2000

mein haar weht durch die lüfte
meine augen äugen klar
lamentieret nicht fürwahr
wir haben doch ein gutes jahr
rosen wachsen durch die grüfte

meister artmann auf der leier
singt mir seine lieder vor
fern erschallt der frösche chor
stimmgeölt von reinem chlor
über mir hungrig fliegt ein geier

und ich hatze durch die felder
spiele fangen mit dem wind
die elster wiegt am baum ihr kind
veilchendüftig zieht der abendwind
durch die meertiefdunklen wälder

asterix auf der weide
liegt ungelesen auf dem bauch
aus der kate nuschelt rauch
und ich rauche auch
die nachtigall singt leideleide