• Schamrock Dichterinnen

Barbara Hundegger

1963 in Hall in Tirol geboren; ab 1981 Studium der Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaft in Innsbruck und Wien; seit Anfang der 1980er Jahre Mitarbeit in zahlreichen feministischen Arbeitsgruppen und Projekten (u.a. zu Gen- und Reproduktionstechnologien, Homosexualität, Faschismus u.a.).

Bis 2003 berufliche Tätigkeit als Lektorin und Redakteurin, seither freie Schriftstellerin in Innsbruck.
Mitglied u.a.der Grazer Autorinnen/Autorenversammlung.

2011/12 erhielt sie das Österreichische Staatsstipendium für Literatur.

Zuletzt veröffentlicht siezwei Lyrikbände im Skarabaeus Verlag, Innsbruck/Wien/Bozen: "rom sehen und", 2006, und "schreibennichtschreiben", 2009.

www.bahu.at

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nichts was du sagst sagt
dir mehr was nichts was
du machst macht mehr
was mit dir nichts das
du lässt lässt dich gefäße
in die laufend wasser und
sie bleiben wochenlang
leer herdplatten glühend
espressomaschinen und
bleiben stundenlang kalt
wie dein halt an der ampel
die bleibt tagelang rot

ringe besteigen

 

nie warst du schon in holdem alter nach
acht mal schlafen setzte dein zuständigsein
ein rundum schnürten sich pakete die man
dir auftrug etliche fix fertig von vornherein
gemacht mitgebracht aus gleichzeitigen zeiten
in denen wer bitterlich weinend durchfroren
inmitten eines braunen dorfgartens und dort
strafweise stand in denen wer in unterbauten
der ganze kindskörper versteckt aussetzendes
atmen aus nur noch bitte nicht bestand du
siehst diese schemen zittern sie beben es
sind deine eltern sie sind blutig und klein

pesten meiden

 

november ein blatt
fällt naturlyrisch
natürlich jedes mal
irgendwohin nieder
schreibt das natürlich
jedes mal irgendwer
naturlyrischer wieder
und wieder natürlich

läufe lassen

 

stimmen gedämpft bei anblick
des künstlers davon lebt
der davon muss der leben

stimmen spitz beim blick auf
die künstlerin wovon lebt
denn die davon kann die leben