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10 Jahre Schamrock-Salon der Dichterinnen____Monacensia | München 19. September 2019
Münchner Dichterinnen lesen Münchner Dichterinnen
- Karin Fellner
– Elsa Bernstein - Lisa Jeschke
– Therese Giehse - Augusta Laar
– Ruth Schaumann - Alma Larsen
– Regina Ullmann - Tamara Ralis
– Annette Kolb - Theresa Seraphin
– Erika Mann - Sarah Ines Struck
– Karin Struck - Gabriele Trinckler
– Marie Luise Weissmann - Barbara Yurtdas
– Carry Brachvogel - Nora Zapf
– Paula Ludwig
Gründerin und Leiterin des Schamrock-Festivals der Dichterinnen.
Musikstudium in München (LMU, Richard-Strauss-Konservatorium). Arbeitsschwerpunkte: Lyrik, Elektroakustik, Mixed-Media. Leiterin der Lyrikerinnen-Reihe Schamrock-Salon der Dichterinnen in München seit 2009.
Botschafterin der schule für dichtung wien (Festival Internacional de Poesía de Medellín 2016). Zahlreiche Ausstellungen, Konzerte und Lesungen. Zuletzt erschienen: Planet 9, Gedichte, Fragmente, Instruktionen, 2017, summt dem fall, 2016.
www.poeticarts.de ⇒ Augusta Laar beim Schamrock-Festival der Dichterinnen 2018
Ruth Schaumann wurde am 24. August.1899 in Hamburg geboren. Als Kind verlor sie durch eine Scharlacherkrankung ihr Gehör. 1917 - 1920 Studium der Bildhauerei in München; 1920 erschienen erste Gedichte in der expressionistischen Buchreihe "Der jüngste Tag". 1924 Heirat mit dem Redakteur Friedrich Fuchs; 1932 wurde sie als erste Frau mit dem Literaturpreis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet.
Nach dem Tod ihres Mannes ernährte sie sich und ihre Familie von ihrer Dichtung und bildnerischen Kunst. 1959 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. Sie starb am 13. März 1975 in München.
Ausführliches Autorenporträt im Literaturportal Bayern.
MELT 1:38
feat. Nick Cave
der fernsehapparat zittert am
hügel pixelt die luft das und das
und das wenn es aus ist wenn es
jemals aus ist was machen wir
dann gehen wir nach hause im
halbschlaf schmilzt! feuerkränze
am himmel wenn Jesus uns doch
nicht überlebt was machen wir
dann gehen wir nach hause mit
spiralköpfen ohne stimme aus
lampenfieber now I’m panicking
backstage ist immer noch alles
cooler Tame Impala sind cooler
instruktion #1 ist cooler über
lebt uns das gottesfünkchen ohne
verfügung steht in der tür klaut
was kaut töne schläuche Tame
Impala bye bye Germany every
body get crazy da da dam oder
Paradieswärts Düül da da dam
Ständchen
Flötet, flötet mich zum Schlafe
Fort von meiner Hände Werk,
Sanfte Schafe, Mutterschafe
Ziehn auf meiner Seele Berg.
Flötet, flötet Ernst und Süße,
Flötet mich vor Gottes Füße.
Abendrot und Mondenschale
Gleiten klar an sich vorbei,
Aus des Himmels Felsentale
Glimmt ein Stern und glimmen zwei.
Flötet, flötet alle Güte
Aus der Knospe hin zur Blüte.
Weiden duften aus dem Dämmern,
Eine ferne Wildnis rauscht,
Meines Herzens armes Hämmern
Sich in großes Atmen tauscht.
Flötet, flötet! Gottes Wille
Senkt mein Leben in die Stille
aus: Der Rebenhag, Gedichte, Ruth Schaumann
Verlag Josef Kösel & Friedrich Pustet München 1927
UNHEIMLICH SCHÖN
feat. Luc Ferrari
die frau heiratet einen geist die
hand nagelt die schweinezunge
an die wand und Arthur Honegger
der ein baseballmatch vertont
mit helvetischer sackpfeife und
seeschlangenflöte aus Okinawa
an der realität vorbeischliddern im
Ramones t-shirt zur herzschlag
eröffnungssequenz von Dark
Side of the Moon DJ Hell reitet
als Cowboy nach Silicon Valley
Donald Duck schleicht depressiv
durch Entenhausen: the future
sound of Unheimlich Schön 15'40''
aus: Planet 9, Gedichte, Instruktionen, Fragmente,
Verlag Berger, Horn, Österreich 2019
Wolke wird Erde
Wolke geworden treiben die Liebenden hin,
innig vermählt wie das Tal seinem Morgen,
aber verborgen
bleibt, ob dies Tod oder ein süßer Beginn.
Ringen wird Rasten, Rasten ein fliehender Traum,
fliehend wie Sterne hinter dem mondenen Rade,
und aus dem Bade
steigt nun die Sonne unter gerötetem Schaum.
Wolke wird Erde, Erde in Schluchten gekniet,
endliche Stunde wird um die Liebenden klar.
Alles was war,
ist vor den Toren, vor den verschloßnen, ein Lied
aus: Die Tenne, Gedichte, Ruth Schaumann
Verlag Josef Kösel & Friedrich Pustet München 1931