Karin Fellner

Frau, ins Fieber verstrickt,

steigt in ihr Nest und wächst
sich aus zum dunklen Gefieder:

Dies ist mein Muff inmitten
nordischer Kost. Hier wohnen
mein Angerl und mein Engstel
in der Handpalme. Schau,
wenn ich knöchelknacke
dehnen sich alle Fenster.

Schon trägt das Senflicht Dinge
wie an Schnüren vorüber:
eine konfuse Hummel –
konfuzianische Wolken –
dann meine Mutter mit
rudernden Armen im
altrosa Sari – dann
ein BMW 1500
mit rostigem Unterboden.

Ein Zusel bin ich, zu legen
in eine leere Wanne. Mumientrocken. So
ausgehn wiara Keazal. In einer Operetka
spontaner Staubwerdung.
Ein Wedeln bliebe zurück.
Ein Dreck, so dünn wie Zündschnur.
Ein Higgsteil oder Fresschen für
einen Zuckergast –

Hitze

Nach hinten die alten Hühner-
höfe, Brennesselbracke
von Flechten bewaldete Latten
und Schwefeldampf, inmitten:
ein ausgestopfter Bär
zerfressen, aber noch aufrecht.

Hier gehe sie nicht her.
Im aufgeräumten Haus
liegt sie auf der Couch
sieht einen Mann im Schlaf
zum Rostdämon werden und
die kahle Frau besteigen.

Jemand sagt: Gummimama.

Erwachend zieht sie die Strümpfe
aus und läuft durch den Dreck
(dringt zwischen Zehen dringt)
in die Wallung der Nesseln.