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___Festival spezial 2019_Bamberg_______________________________

Svenja Gräfen
(D)
Donnerstag, 24. Oktober

19 Uhr - Studiobühne


Foto Constantin

*1990 in Daun, Rheinland-Pfalz, sie lebt in Leipzig. Nach dem Abitur 2010 arbeitete sie als Regieassistentin in Berlin und begann, bei Poetry Slams aufzutreten. Seither über 400 Auftritte, u.a. für ZDF Kultur, in der Staatsoper Hannover, an der Berliner Volksbühne und in der Hamburger Elbphilharmonie.

Von 2012 bis 2016 studierte sie Kultur- und Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. 2019 ist sie Stipendiatin im Stuttgarter Schriftstellerhaus.

Letzte Veröffentlichungen: Das Rauschen in unseren Köpfen, 2017; Freiraum, 2019, Roman. Ihre Erzählung Schritte machen erschien 2019 im Sammelband Flexen. Flâneusen* schreiben Städte, herausgegeben von Özlem Özgül Dündar, Mia Göhring, Ronya Othmann und Lea Sauer im Verbrecher Verlag.

Svenja Gräfen lebt in Leipzig.

 

 

 

zwischendurch lag der geruch von unschärfe im wind, ich saß mit zusammengekniffenen augen und hielt mir die haare, die fliegende kleidung. man konnte dann bald nicht mehr sicher sein wegen der temperatur, die luft raste so und fuhr uns scharf in die gesichter, wenn wir die köpfe drehten. hinter den milchigen scheiben begannen wir zu schwitzen, dort kehrte eine ruhe ein; ehrlich, ich hab es überprüft, niemand sagte auch nur ein wort. viele schultern lagen ganz entspannt und auf feuchten nasen rutschten die sonnenbrillen, ab und an pustete jemand in dampfende becher, und sonst sahen viele bloß geradeaus.“

 

für das Literaturblog-Projekt "inanbetracht"

Ich werde sehr oft gefragt, warum ich mir das alles eigentlich antue, diesen Feminismus. Endlose Diskussionen mit fremden Menschen im Internet, dieses Sich-Unbeliebt-Machen, Sich-Angreifbar-Machen,... warum? Ist denn wirklich alles so schlimm? Warum Feminismus? Und ich denke dann immer: Ist das ehrlich ernstgemeint? Was erwartet man da, welche Antwort will man da hören? Warum Feminismus? – Och, du, ganz einfach: Da hab ich mal nen Volkshochschulkurs belegt, ich war auf der Suche nach einem neuen Hobby und Mensch, das hat mir vielleicht Spaß gemacht! Und dann bin ich einfach dran geblieben. Jetzt mache ich mindestens zweimal die Woche Feminismus, einfach um abzuschalten vom Alltag, so zum Ausgleich, also sonst würde mir inzwischen auch echt was fehlen!

 

Auszug aus einem Bühnentext