Internationale Poetry-Biennale  -  Filmfestival  -  Salon  -  Netzwerk


___Festival spezial 2019_Bamberg_______________________________

Anja Utler
(D)

Samstag, 26. Oktober

14 Uhr - Theatertreff (Rondell)

19 Uhr - Studiobühne


Foto Martin Richartz

Anja Utler, *1973, ist Dichterin gesprochener und geschriebener Sprache, Essayistin, Übersetzerin.

Jüngste Veröffentlichungen: Mikropublikationen von Aus der Welt. In 33 Sätzen (seit 2015, laufend), sowie Von den Knochen der Sanftheit. Behauptungen, Reden, Quergänge (Edition Korrespondenzen, 2016).

Sie war Gastprofessorin für Sprachkunst in Wien und hatte 2018 die Thomas Kling-Poetikdozentur der Universität Bonn inne.

Anja Utler, *1973, is a poet of written as well as spoken words, essayist, translator.

Latest publications: Mikropublikationen von Aus der Welt. In 33 Sätzen, einer Unternehmung in narrativer Poesie (ongoing since 2015) and Von den Knochen der Sanftheit. Behauptungen, Reden, Quergänge, Edition Korrespondenzen 2016.

Utlers poetic work has been translated into more then 20 languages. She was visiting professor for the Art of Lnguage in Vienna, and held the Thomas Kling Poetry Lectureship at the University of Universität Bonn (D).

Im Störfall: Flattern. Über die Erfahrung, ein langes Gedicht aufzusagen

für das Literaturblog-Projekt "inanbetracht" Im September 2018 fand in Berlin zu den Schnittstellen zwischen Lyrik und Performance das dreitägige Festival KOOK.MONO: schrift spricht statt. Dank dieses Festivals konnte ich dem Beginn eines längeren Gedichts, an dem ich gerade arbeite, eine Bühnenfassung geben und sie aufführen. Das Gedicht heißt kommen sehen. Das Loblied singen und seine Aufführung besteht darin, dass ich mich auf einen Stuhl setze und es auswendig hersage. Mit dieser Aufführung hat sich für mich etwas erfüllt. Schon meine erste schmale Gedichtsammlung hieß aufsagen. Aber auf der Bühne habe ich vorwiegend mit synchron-polyphonen Verläufen gearbeitet, mit Partituren und Improvisation, Sprachüberschuss und Schweigeperformance. Ich hatte bis zu diesem September nie einfach etwas aufgesagt. Über die Gründe hierfür, meine Erfahrungen mit diesem Aufsagen und darüber, was sie mit den Beziehungen zwischen Lyrik und Performance zu tun haben könnten, werde ich im folgenden nachdenken.

Ich hatte kommen sehen schon drei Wochen lang geübt, als mir auffiel: Es klappt besser, wenn ich die Schädelknochen lockerlasse. Dann tritt der Text aus meinem Kopf heraus; verwandelt sich in eine Welle, die von vorne auf mich zukommt und sich durch mich hindurchspült. Und dann läuft es

...

mehr ⇒ www.logbuch-suhrkamp.de/anja-utler/im-stoerfall-flattern/