Internationale Poetry-Biennale  -  Filmfestival  -  Salon  -  Netzwerk

  Silke Markefka  und  Nikolai Vogel

Silke Markefka und Nikolai Vogel stellen ihr erstes, frisch erschienenes Künstlerbuch vor, in einer Auflage von nur neun Exemplaren. "rest" ist es betitelt, was an Übriges, Liegengebliebenes, Nicht-fertig-gewordenes, Verworfenes denken lässt -  aber englisch gelesen auch an Pause, Erholung, Entspannung.

Wege wohin.

Und dabei präsentiert ihre Zusammenarbeit in jedem der Exemplare einmalige Unikate, Skizzen, Vorstufen. Keines ist wie das andere. Malgrundlage, Denkgrundlage, Sprachgrundlage.

Das ganze Universum und der Rest ...





Silke Markefka, *1974 in Mühldorf am Inn, lebt in München. Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Günther Förg ab 2002, Meisterschüler 2006, Diplom 2008. Villa Romana-Preis 2007. Projektstipendium für Bildende Kunst der Stadt München 2008. Debutanten-Förderung BBK München, 2010. Bayerischer Kunstförderpreis Bildende Kunst, 2013.

Silke Markefkas Malerei nähert sich oft in Serien Schicht für Schicht ihren Themen an. Sie holt Gedächtnis und Erinnerung als Projektionsflächen von Selbstdarstellung und Intimität in den Blick, z.B. in ihrer neuesten Serie Seestücke, die sich mit dem verblassenden Glanz verheißungsvoller Augenblicke sowie der Vergeblichkeit des Versuches, die Zeit festzuhalten, beschäftigen.

Mit verglimmendem Licht und nur vorgeblichen Durchsichtigkeiten schafft sie Balanceakte, die weder in realistischer Abbildung, noch abstraktem Konzept aufgehen. Womit sie etwas sichtbar macht, wiederholt. Erinnerung entsteht erst aus dem Gegensatz von Gegenständlichkeit und Abstraktion, sie wird erzeugt, nicht abgerufen. Dabei werden Assoziationen evoziert, die mit Abwesenheit und Unwiederbringlichkeit als Ausdruck einer uneinlösbaren Sehnsucht zu tun haben.

Nikolai Vogel, *1971 in München, lebt in München als Schriftsteller und bildender Künstler. Studierte dort Germanistik, Philosophie und Informatik an der LMU.

In Kunst und Literatur arbeitet er auf eine ganz besondere Weise assoziativ und betont dabei das Fragmentarische der Wirklichkeit, das dieser aber auch eine Offenheit ermöglicht. Finalist beim Open Mike 2004 und beim Ingeborg-Bachmann-Preis 2005. Stipendiat der Autorenwerkstatt im Literarischen Colloquium Berlin 2005. Bayerischer Kunstförderpreis 2007, Sparte Literatur. Projektstipendium Bildende Kunst der Stadt München 2008. Gewinn im Wettbewerb "Letʼs perform Kunst im öffentlichen Raum" des Kulturreferats München 2012.

Publikationen (Auswahl): Spam Diamond, Roman, Haymon 2012. Große ungeordnete Aufzählung (Detail) in Einzelveröffentlichungen aus dem über die Jahre entstehenden Text, u. a. Parasitenpresse 2009, SuKuLTuR 2014, und als Privatdruck bei Peter Ludewig 2008/2015. Taubentext, Vogeltext, gemeinsam mit der slowenischen Lyrikerin Anja Golob, hochroth München 2018. Zuletzt erschien sein 2520 Verse umfassender Gedichtband fragmente zu einem langgedicht im gutleut Verlag 2019. Vom 18.03. bis 26.04.2020 las er in quarantäneähnlicher Zeit 40 Tage lang seinen noch nicht publizierten Roman Angst, Saurier ein und veröffentlichte die Lesungsvideos täglich auf seinem YouTube-Channel, wie auch die Anfang 2021 in fünf Sitzungen gelesenen 2520 Verse der Fragmente zu einem Langgedicht.