Internationale Poetry-Biennale  -  Filmfestival  -  Salon  -  Netzwerk

Sandra Hubinger, in Wels geboren, aufgewachsen in Wartberg/Krems, Oberösterreich. Studium der Germanistik und Geschichte in Salzburg, Studium der Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Seit 2013 Veröffentlichungen von Lyrik, Prosa und Theatertexten in Anthologien (z. B. Jahrbuch der Lyrik, Schöffling 2019), und Literaturzeitschriften (z. B. LICHTUNGEN, manuskripte, SALZ, Die Rampe).

2013 fanden Aufführungen ihrer Kurztheaterstücke bei den Kurztheaterfestivals in Salzburg und Wien statt. Ihr erster Gedichtband „Kaum Gewicht und Rückenwind“ erschien 2016 in der Edition Art Science. Dritter Preis beim Feldkircher Lyrikpreis 2013, H.C. Artmann-Stipendium der Stadt Salzburg und des Literaturhauses Salzburg 2018. 2020 erschien der Gedichtband „wir gehen“ in der edition keiper lyrik.

Sandra Hubinger, born in Wels, grew up in Wartberg/Krems, Upper Austria. Studied Studium German literature and history in Salzburg and Language Arts (Creative Writing) in Vienna. Publishes since 2013 poetry, prose and theatre texts in anthologies (Jahrbuch der Lyrik, Schöffling 2019) and litereary magazines (LICHTUNGEN, manuskripte, SALZ, Die Rampe).

In 2013 her short theatre pieces were staged at theatre festivals in Salzburg and Wien. Her first poetry book "Kaum Gewicht und Rückenwind" was published 2016 by Edition Art Science. She won third price at the Feldkircher Lyrikpreis 2013, and the H.C. Artmann-scholarship of Salzburg and its House of Literature in 2018. 2020 erschien der Gedichtband Her poetry collection "wir gehen" appeard in 2020 at edition keiper lyrik.

Gebettet in Feinkraut gemahlen

Als wir ausgelassen in die Nacht
uns ein künstliches Licht befeuerte zu
vor Festgezurrtes lockerte folglich
aufgeschnürt im Rücken hinter uns die
langen Fäden streiften selten noch den Boden

Stiegen wir auf Zehenspitzen hügelan
neben uns die Häuser
sanken deren Augen fest geschlossen
draußen brannte schwarz und wohlig
was uns um die Ohren flog

Zogen Schuhe uns von Füßen
klopften etwas Kleines wach liefen
weiter strumpfig Löcher in die breite Nacht
bis die Straßen sich zerteilten so weit
auseinanderfielen dass wir den Spagat nicht

Schafften darum kugelten um
Häuserecken die nach uns traten
sodann still lagen dicht beim Himmel
schwarzer Witwe feinstes Tuch

 

 

Quarzsteine in die Quelle gelegt
glitzerten im Mondlicht lockten
Lachse an die sie umschwammen
mit ihrem weichen Maul beschnupperten

Unsere Hände tasteten ihre Schuppen
während das Wasser uns und ihnen widerstand
nur vom Quarz ließ es sich leiten
den Takt vorgeben im Gesäusel

Die Lachse hatten kein Verlangen nach
Glitzersand vom Mond bespiegelt
unsere kalt getränkten Hände
tropften von den Ärmeln
sie schwammen uns davon

 

 

 

aus: "wir gehen", edition keiper lyrik 2020