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___Festival spezial 2017________________________________

Judith Nika Pfeifer
(Österreich / Austria)
Montag, 6. November, 20.30 Uhr
Villa Concordia

Autorin, Performance- und Sprachkünstlerin, publiziert Lyrik, Prosa, szenische und radiofone Texte u.a. für Ö1 Kunstradio-Radiokunst.

Transmediale Kunstprojekte und Gemeinschaftsarbeiten in Wien, Berlin, Edinburgh, Montreal, Rom.
Reinhard-Priessnitz-Preis 2012, Artist Residency der Stadt München und Paliano, Italien.

Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften, jüngst erschien: "Violante" (Czernin 2017), "zwischen" (Czernin 2014).
 

Nika Pfeifer grew up in Upper Austria and Vienna. She holds a PhD in Political Science and Communications.

Pfeifer writes poetry, prose and plays, performs, experiments, curates in search of new possibilities and transfers her education as a communication scientist and philologist into her texts in a very idiosyncratic and distinctive way. Her texts appear in Austrian and German literary magazines and anthologies.

Pfeifer likes working together with other artists, experimenting with and performing transmedia art projects in Vienna, Berlin, Edinburgh, Helsinki, Montreal, Berlin, New York and Munich.

Her latest works include: "Violante" (Czernin 2017), "sometimes nothing really happens, really" (Berger 2015), "zwischen" (Czernin 2014).

SPLITTER

ja, wir spielen niemanden, wir sind wir. und ihr seid ihr. ja, ihr spielt jemanden und ja, wir spielen niemanden, wir sind wir und ihr seid ihr. spielregel #1

wir spielen uns und ich spiele mich. spielregel #2

ich ist viele.
ich ist eine reihe von anderen.
du ist eine reihe von ichs.
wir ist ein neuronales weltwirnetz.
ich ist ein medium. spielregel #3

wer nicht blutet, hat nicht gelebt. #4

ein hauch, einmal atmen, ein wisch, ein spritz, ein wisch. spiegel wollen wir uns sein, ganz klare spiegel. #5

wie man sehen wird (ist)
wie man sieht.
spielregel #6

schlag mal mit musik mein herz.
spielkarte #1

solange wir leben
sind die anderen tot
spielregel #7

 

aus technischen gründen

google maps erlaubt es nicht vom schwedenplatz nach chile aus technischen gründen dann also den donaukanal hinunter am alberner hafen vorbei in die donau hinein durch ungarn und serbien und rumänien und bulgarien und ins schwarze meer und an istanbul und der türkei schräg an griechenland mit seinen tintenfischen und schwämmen hinunter vorbei an den kykladen kreta fern von libyen valletta und lampedusa sicilia tunesien sardinien und den sardinen und thunfischen unter palma über algier von unten gesehen umgekehrt an malaga makrelen und tanger vorbei vorbei mit den langusten und dann weiter ins atlantische und an rabbat und beinahe an casablanca in die warmgemäßigte zone zwischen madeira und den kanaren ins becken das von cabo verde ins guyana becken über den nordatlantischen rücken am bergland von guyana vorüberschrammen wo garnelen thunfische und haie sich gute nacht sagen blaublaublau vorbei an paramaribo auf ein bisschen gesellschaft nach cayenne (und bleiben) wo der pfeffer – (oder doch über den pazifik?)

bunt regen barsch moräne & co

wellt übers wasser in den tiergarten eine sehnsucht fährt in die wiese hinein in die menschen die gestrandet schwappt an ihren knöcheln knieaufwärts so ein fluten über picknickdecken und bikini-atolle der nächste welle wird tanzbar die regentropfen winden sich schon

everything will be alright tonight.
david bowie / iggy pop

 

 

im licht ist kein laut
(im jetzt bin ich du)
im spiegel habe ich augen
in deinen augen bin ich
gespiegelt so: kann ich mich
umarmen vielleicht